Unsere Beobachtungen aus dem Experiment: Nach Zugabe der Lipaselösungen verlieren alle drei Reaktionsansätze mit der Zeit ihre rosa Färbung. Der Farbumschlag tritt im erwärmten Reaktionsansatz am schnellsten ein. Der gekühlte Ansatz benötigt am längsten.

Die Erklärung der Beobachtungen: Phenolphathalein ist ein Säure-Base-Indikator der Lösungen ab einem pH-Wert von ca. 8 rosa färbt. Bei niedrigeren pH-Werten ist der Indikator farblos. Da die Fettlösung weitestgehend pH-neutral ist, wird der pH-Wert durch die Zugabe einer Natriumcarbonatlösung bis zum Umschlagpunkt des Indikators Phenolphthalein erhöht. Gibt man nun Lipase in diese Lösung, so werden die Fette zu Glycerin und Fettsäuren aufgespalten. Diese Fettsäuren reagieren sauer und bewirken eine Absenkung des pH-Wertes, wodurch die Lösung wieder farblos wird. Dies geschieht bei höheren Temperaturen schneller, da hier die Teilchen eine schnellere Eigenbewegung besitzen. Diese Bewegung erhöht auch die Wahrscheinlichkeit der Bildung eines Enzym-Fett-Komplexes pro Zeitintervall, wodurch die Spaltung der Fette schneller stattfinden kann. Die Regel der schnelleren Umsetzung des Substrats bei erhöhter Temperatur gilt so lange, bis das Enzym durch zu große Hitze inaktiviert (denaturiert) wird.

Unsere anfangs aufgestellte Hypothese wurde durch das Experiment also erfolgreich bestätigt!

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