Wir waren sehr erfreut, als uns Professor Köb mitteilte, dass wir bei dem Projekt Moordetektive mitmachen durften, da dies eine interessante Abwechslung zum normalen Schulalltag war. Um uns einen Überblick zu verschaffen, sahen wir uns zu Beginn eine Dokumentation an und recherchierten im Internet zum Thema Moor.
Am ersten Nachmittag der Moordetektive trafen wir uns dann vor der Schule, wo der Biologe Daniel Reidl, der das Projekt leitete, auf uns wartete. Anschließend gingen wir zu den Streuwiesen Schubbas, welche ca. 5 Minuten vom BORG Götzis entfernt liegen. Dort angekommen erzählte uns Herr Reidl wie Moore entstehen und wie die Bedingungen im Moor sind. Wir lernten, dass ein Moor extrem feucht ist, und nur an niederschlagsreichen Orten entsteht. Die Entstehung eines Moores dauert meist über 1000 Jahre, denn es wächst nur ca. ein Millimeter pro Jahr. Wir erfuhren auch, dass die Pflanzen und Tiere, die in einem Moor leben, sich genau an die Bedingungen des Moores angepasst haben, da dessen Boden sauer ist und kaum Sauerstoff enthält. Deswegen wird alles Abgestorbene in den Mooren konserviert, was auch der Grund ist, warum Moorleichen entstehen.
Die Antworten auf die Frage, warum wir vom Aussterben bedrohten Pflanzen und Tiere im Moor schützen sollten, waren sehr vielfältig. Eine Antwort war, dass die Pflanzen und Tiere nicht vom Menschen erschaffen wurden und es sie schon viel länger gibt als den Menschen, weswegen wir nicht das Recht haben sie zu zerstören.
Zum Abschluss der ersten Einheit suchten wir entlang eines Wassergrabens verschiedene Wassertiere. Wir fanden viele Schnecken, Spinnen und sogar eine Libellenlarve. Die Kleintiere bestimmten wir mit Hilfe einer Becherlupen und eines sogenannten Bestimmungsschlüssels, bei dem man immerzu Fragen beantworten musste, wie z.B. ob das Tier einen Stachel besitzt, oder wie viel Beine es hat. Wenn man die verschiedenen Fragen des Bestimmungsschlüssels durchgegangen war, kam man zum richtigen Namen des Tieres. Das Bestimmen und Suchen der Tiere war sehr lustig und interessant und wir hatten sehr viel Spaß dabei.
Am zweiten Nachmittag der Moordetektive trafen wir uns wieder vor der Schule und gingen erneut zu den Streuwiesen Schubbas. Dort erfuhren wir, dass wir dieses Mal ein Monitoring der Sibirischen Schwertlilie durchführen durften, die zu diesem Zeitpunkt in Blüte stand. Monitoring heißt Beobachtung. Das bedeutet, man beobachtet Pflanzen oder Tiere über einen längeren Zeitraum. Jedes Jahr zählt man in einem gewissen Bereich das Vorkommen bestimmter Pflanzen- oder Tierarten, wodurch man erkennen kann, ob das Vorkommen sinkt oder ansteigt. Wenn das Vorkommen bestimmter Zeigerpflanzen rapide sinken würde, würde man laut Daniel Reidl den Bauern der benachbarten Wiesen empfehlen, die Wiesen weniger zu düngen, um die Pflanze oder das Tier nicht aus seinem Lebensraum zu verdrängen.
Anais Fleisch & Philipp Burtscher, 5N